Tabakmarkt

Zahlen und Fakten 2023/2024

Marktanalyse
17.01.2024

Mit einem moderaten Volumenrückgang im Segment Zigaretten auf rd. 11,3 Milliarden Stück kann die Marktentwicklung des österreichischen Tabakmarktes im Jahr 2023 als stabil bezeichnet werden.
2024

Im aktuellen Newsletter hat JTI Austria in gewohnt gründlicher und gut aufbereiteter Manier das vergangene Jahr 2023 und die Entwicklungen für 2024 analysiert. Dabei zeigt sich eine unerwartet positive Entwicklung, denn trotz Pandemieende ist der Volumenrückgang nur als moderat zu bezeichnen. Dennoch stiegen, bedingt durch alljährlichen Zigarettenpreis-Erhöhungen, sowohl Umsätze als auch Handelsspannen und Steuereinnahmen. Letztere jedoch nur um 5 Millionen Euro, also weit vorbei an den Prognosen von Vater Staat. Im Vorwort des Newsletters äußert sich Ross Hennessy, General Manager von JTI Austria, nicht ohne eine gewisse Genugtuung dazu: "Als ebenso treffsicher erwies sich unsere Einschätzung in Hinblick auf den Bundesvoranschlag und den darin vorhergesagten rd. 150 Millionen Euro Mehreinnahmen aus der Tabaksteuer. Dass diese ebenso wenig zu erreichen waren wie das kumulierte Plus von 1,2 Milliarden Euro in den drei Folgejahren bis 2026, ist aus unserer Sicht von Anfang an sehr klar gewesen."

Nun ja.

Im Großen und Ganzen darf sich die Republik nicht beklagen, mit satten rund 2.080.000.000 Euro Steuereinnahmen nur aus der Tabaksteuer - ein Allzeit-Rekord - ist die Tabakindustrie immer noch ein verlässlicher Einzahler ins Bundesbudget. Der Elefant im Raum bleibt aber die anstehende Zigarettenpreiserhöhung. Wie wird die Monopolverwaltung auf die bis zuletzt massive Inflation reagieren? Bei der Handelsspanne ist wohl kaum noch Luft nach oben, diese ist mit rund 53% weit höher als die der umliegenden Länder, und das trotz vergleichbarer Durchschnittspreise.

Ralf Wolfgang Lothert
Ralf Wolfgang Lothert, Director Corporate Affairs, Mitglied der Geschäftsleitung JTI Austria

Ralf Wolfgang Lothert, Director Corporate Affairs und Mitglied der Geschäftsleitung JTI Austria, fasst die Situation in wenigen Worten präzise zusammen: „Wenn auch das von der Bundesregierung ursprünglich angestrebte Budgetziel bei der Tabaksteuer nicht annähernd erreicht wurde, so ist die Tabaksteuer mit rd. 2,1 Milliarden Euro im Jahr 2023 immer noch ein wesentlicher Einzahler für das Bundesbudget. Dass die Einnahmen nicht niedriger ausgefallen sind, liegt vor allem auch an der durchschnittlichen Erhöhung der Zigarettenpreise um ca. 30 Cent im Jahr 2023. In der Gesamtbetrachtung des Tabak- und Nikotinmarkts machen die Alternativprodukte ohne Tabak wie z.B. Nicotine Pouches oder E-Zigaretten in Österreich noch einen relativ geringen Anteil aus. Bei den Tabakerhitzern, die mit einem Marktanteil von mittlerweile rd. 7 Prozent stark am Wachsen sind, sieht dies ganz anders aus. Da diese Produkte gar nicht oder im Vergleich zur Zigarette sehr niedrig besteuert werden, verliert der Staat hier jährlich Steuern im hohen zweistelligen Millionen Euro Bereich. Trotz der wirtschaftlichen Volatilitäten ist der Tabakmarkt in Österreich in seinen derzeitigen Strukturen relativ stabil. Dass allerdings trotz der vergleichsweise deutlichen Preiserhöhungen von durchschnittlich ca. 30 Cent / Packung im Jahr 2023 die Steuereinnahmen „nur“ stabil geblieben und nicht gestiegen sind, deuten wir als Indiz für Reformbedarf in den kommenden Jahren.“

Warten wir es ab.