Moosmayr

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Großhandel
20.08.2024

Allen in Österreich im Trafikbusiness Tätigen ist der Name Moosmayr sehr vertraut. Kein Wunder, denn das seit über hundert Jahren bestehende Familienunternehmen ist der Inbegriff eines leistungsfähigen und verlässlichen Logistikpartners.
Moosmayr

Kommt man in der hügeligen Landschaft im Bezirk Grieskirchen/OÖ zur beschaulichen Ortschaft Hofkirchen an der Trattnach, ragt von weitem sichtbar ein großer, weißer Block in den Himmel. Es handelt sich um das beeindruckende 70 Meter hohe Palettenlager der Firma Moosmayr, hier werden vollautomatisch rund 60 Europaletten pro Stunde bewegt. Gemeinsam mit dem kleineren, ebenfalls voll automatisierten Kistenlager (Durchsatz: rund 2200 Kisten pro Tag) beherbergt es ein Sortiment von rund 12.000 Artikeln. Darunter finden sich nicht nur Tabakwaren, Next Generation Produkte oder Zubehör wie Wuzelpapier oder Feuerzeuge, sondern auch eine Fülle an Nebenartikeln vom Aschenbecher über die Glückwunschkarte bis zum Softdrink.

Haben wir nicht gibt's nicht

Dieser erst vor drei Jahren um immerhin zwölf Millionen Euro fertiggestellte neueste Teil des Unternehmens machte auch die Einrichtung zusätzlicher Packstraßen notwendig, das heute perfekt eingespielte System bewältigt so rund 5000 Bestellungen pro Woche. Diese werden in höchstens zwei Werktagen abgewickelt, mit der österreichischen Post als Partner gehen so wöchentlich cirka 18.000 Pakete auf die Reise zu den Trafiken. Kein Wunder also, dass Moosmayr der drittgrößte Tabakwarenlieferant des Landes ist. Und der Kurs steht auf Wachstum – die erst 2023 erfolgte Übernahme des Unternehmens „Sirius Match Austria GmbH“, wodurch die Marken „Sirius“, „Feurius“, „Cricket“ und die „Licht ins Dunkel-Produkte“ ins Sortiment aufgenommen wurden, macht die Errichtung eines eigenen Gefahrengutlagers notwendig. Bei einem Lagerstand von Millionen Feuerzeugen plus Gaskartuschen und Feuerzeugbenzin schliefe man ansonsten eher unruhig ... 

Doch das ist nur ein geringer Teil der vielschichtigen Verantwortung, die das Unternehmen Moosmayr trägt. Einerseits verlassen sich Tabakwarenindustriepartner wie z.B. BAT, Von Eicken oder Pöschl darauf, dass ihre Waren pünktlich und penibel erfasst (Stichwort Track & Trace) in der Trafik und somit beim Konsumenten ankommen; andererseits ist der Großhändler mit rund 140 Mitarbeitern ein wichtiger und geschätzter Arbeitgeber in der Region. Zudem ist man sich bei Moosmayr nicht nur der ökonomischen, sondern auch der ökologischen Vorbildwirkung bewusst. Erst letztes Jahr wurde auf der ausgedehnten Dachfläche des Firmensitzes eine PV-Anlage mit einer Kapazität von 600 kwp in Betrieb genommen.

Moosmayr
Die Moosmayrs inmitten der 600 kwp-PV-Anlage am Dach des Firmensitzes. 

Gespür für den Markt

Der Erfolg und die Bedeutung des Unternehmens ist aber nicht nur der frühen Spezialisierung vom „Tabakverlag mit Verlagstrafik“ zum Großhändler geschuldet, sondern auch der geschickten Sicherung von Exklusivverträgen mit Branchenriesen, beispielsweise den schon erwähnten British American Tobacco oder RTI, die mit der Marke „OCB“ in Österreich präsent sind. Außerdem haben die führenden Köpfe des Unternehmens, namentlich die Geschwister Michael und Susanne Moosmayr, schon früh das riesige Marktpotenzial der NGP erkannt, als Großhändler für bekannte Marken wie „Velo“, „Vuse“, „Elfbar“, „Thor“ und viele mehr erzielt man so im tiefsten Innviertel stabile Umsätze bei einem beeindruckenden Marktanteil von 64 Prozent in Österreich. Anders gesagt: zwei von drei hierzulande unter die Lippe geschobene Pouches haben Hofkirchen durchlaufen. 
Darüber hinaus war es auch nur logisch, auch im Automatengeschäft mitzumischen, ebenso ein rasant wachsendes Segment. Zwölf Mitarbeiter im Außendienst kümmern sich ergänzend zum Bestellwesen um die Anliegen der Trafikanten vom Boden- bis zum Neusiedlersee vor Ort, mit Beteiligungen an Partnern in unter anderem Deutschland und der Tschechischen Republik zeigt Moosmayr seit einiger Zeit auch Ambitionen über die Grenzen hinaus.

Timeline

  • 1916 Gründung als „Tabakverlag mit Verlagstrafik“ in Haag am Hausruck
  • 1970 Übernahme des Tabakverlag Wels und Verlegung des Firmensitzes
  • 1986 Spezialisierung auf Großhandel mit Trafikartikeln
  • 2002 Einstieg in den Tabakimport, Etablierung der Produktionsmärkte in Fernost
  • 2006 Eröffnung Logistikzentrum Hofkirchen, Übernahme der Logistik für BAT
  • 2009 Hofkirchen wird der alleinige Unternehmenssitz
  • 2015 Michael und Susanne Moosmayr übernehmen in 4. Generation die Firmenleitung
  • 2021 Erweiterung des Lagers, Einstieg ins Automatengeschäft
  • 2023 Errichtung der PV-Anlage