Australien: stabiler Tabakmarkt der anderen Art
Seit 1990 hat sich die Raucherquote halbiert - doch nun stockt die Entwicklung, wie die Studie "Smoking tobacco in Australia 2018" beweist.
Vor nunmehr 28 Jahren hatten drei von zehn Australiern geraucht. Dann kamen teils schmerzhafte Steuererhöhungen, Rauchverbote und mit 2012 die wenig appetitlichen Einheitspackungen. Derzeit liegt die Raucherquote unter Erwachsenen offiziell bei 14,9 Prozent, was die australische Regierung auf ihre Maßnahmen zurückführt.
Gleichzeitig hat sich aber auch der Tabakmarkt stark verändert: Zwischen 2007 und 2017 hat sich der Anteil des Feinschnitts am Tabakmarkt von 6,8 auf 12,6 Prozent erhöht, womit im Vorjahr auf jeden Australier ein Anteil von 90,8 Gramm Feinschnitt entfiel. Der ungebremste Trend weg von der Zigarette und hin zum auch preislich für den Raucher attraktiven Feinschnitt sorgt nun dafür, dass immer mehr Unternehmen Feinschnitt unter den gleichen Markennamen wie ihre erfolgreichen Zigaretten anbieten.
Die offiziellen Zahlen sind jedoch mit Vorsicht zu genießen: Der anhaltende Boom bei unversteuert verkauftem losen Tabak, Schmuggel und Produktfälschungenhat dafür gesorgt, dass der Schwarzmarkt mittlerweile ein ungekanntes Ausmaß erreicht hat. Es vergeht kaum ein Monat, in dem nicht Container voller Zigaretten beschlagnahmt und Tabakfelder oder Hinterhoffabriken entdeckt werden. Die Brauchbarkeit der versteuert verkauften Mengen für die Beurteilung der Raucherquote sinkt dadurch naturgemäß.
Zur Studie von GolbalData geht es hier.