Sazka übernimmt Mehrheit der Casinos Austria AG
Der Verkauf der Novomatic-Anteile war aufgrund eines Vorkaufsrechts der anderen Eigentümer noch nicht gültig gewesen. Nun hat Anteilseigner ÖBAG auf sein Vorkaufsrecht verzichtet und stattdessen einen Syndikatsvertrag mit den Tschechen abgeschlossen. Die Staatsholding bleibt mit ihren 33,2 Prozent zweitgrößter Aktionär.
Vertrag statt Kauf
Im Vorfeld waren zahlreich Stimmen laut geworden, das ÖBAG-Vorkaufsrecht wahrzunehmen und eine heimische Mehrheit am Casino- und Lottoriesen abzusichern - Kaufpreise wurden dabei aber nie genannt. Nun soll ein Syndikatsvertrag als offenkundig billigere Lösung einen ähnlichen Effekt erzielen: Das Abkommen zwischen Sazka und ÖBAG sichert letzterer grob gesprochen die Rechte eines 50-Prozent-Eigentümers zu. Konkret wurden in rund dreimonatigen Verhandlungen der Verbleib von Unternehmenszentrale und Steuersitz in Österreich sowie der Erhalt der heimischen Casinostandorte sowie ein direktes Konkurrenzverbot für Sazka auf 15 Jahre vereinbart. Zudem wollen die beiden Großaktionäre künftig gemeinsam Glückspieltechnologie einkaufen.
Keine personellen Änderungen
Am derzeitgen Vorstand bestehend aus Generaldirektorin Bettina Glatz-Kremsner und Vorstandsdirektor Martin Skopek soll sich nichts ändern, einen Finanzvorstand will man sich nach den Querelen um FPÖ-Politiker Peter Sidlo aber künftig sparen. „Die Geschichte des Postenschachers ist vorüber“, sagte Sazka-Chef Robert Chvatal. Sollten auch die Kleinanleger auf ihre Vorkaufsrechte am Novomatic-Anteil verzichten, so rechnet Chvatal mit einem rechtsgültigen Geschäftsabschluss Mitte 2020.