Novomatic verkauft seine Casinos Austria-Anteile
Die Idee wäre bestrickend gewesen: Mit dem Kauf von 40 Prozent der Casag-Anteil hätte die Novomatic die Mehrheit bei ihrem direkten Konkurrenten gehabt. Die Kartellrichter machten dem Glückspielkonzern einen Strich durch die Rechnung und erlaubten den Kauf von maximal 25 Prozent der Anteile. Letztlich erwarb die Novomatic 17 Prozent der Casinos Austria AG.
Der Ausstieg
Vermutlich hatte man sich die Beteiligung ruhig und profitabel erwartet - zumindest von Ruhe konnte im Gefolge von Ibiza und der Sidlo-Affäre definitiv keine Rede sein; sogar die Räumlichkeiten von Novomatic-Eigentümer Johann Graf waren dabei durchsucht worden. Nun steigt der Automatenriese gänzlich aus den Casinos Austria aus; nur die 11-Prozent-Beteiligung an den Lotterien will man behalten.
Wer kauft?
Womit sich die Frage stellt, wer der Käufer sein wird: Die tschechische Sazka hält derzeit mehr als 38 Prozent, hätte mit dem Zukauf der Novomatic-Anteile die unbestreitbare Mehrheit und würde dafür nicht einmal das gesamte Paket benötigen. Der Staatsanteil in der ÖBAG liegt knapp über 33 Prozent - das zum Verkauf stehende Aktienpaket würde den Staat damit wieder zum Mehrheitseigentümer machen. Dabei gibt es nur ein Problem: Das Sechstel der Casag ist nicht gerade billig.
Die weiteren Anteilseigentümer haben nun einen Monat Zeit, das ihnen vertraglich zugesicherte Vorkaufsrecht auszuüben - oder auf es zu verzichten. Und die Kartellrichter werden wohl auch ein Wörtchen mitzureden haben. Es bleibt rund um die Casinos Austria AG also spannend.